Leitbild der Bücherei

Gesellschaft und Bibliotheken im Wandel

Unsere Gesellschaft befindet sich in einem radikalen Veränderungsprozess. Die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien beeinflussen alle Lebensbereiche: Schule, Arbeitswelt, Bildung und Kultur, das Zusammenleben, sogar die sozialen Strukturen – und natürlich auch die Öffentlichen Bibliotheken.

Einerseits bietet die Informationsgesellschaft den BürgerInnen neue Chancen zur persönlichen Entwicklung und neue Möglichkeiten, an der Gestaltung der Gesellschaft mitzuwirken. Andererseits entsteht eine neue Zwei-Klassen-Gesellschaft – von Menschen, die Zugang zu den neuen Technologien haben, und solchen, die diesen Zugang nicht haben. Die Kluft zwischen Informations-Armen und Informations-Reichen wird immer größer. Soziale Spannungen drohen.

Wie kaum eine andere Institution können die Öffentlichen Bibliotheken dazu beitragen, diese gesellschaftlichen Konflikte zu vermeiden – ihr Job ist seit jeher die Information.
10 000 BibliothekarInnen arbeiten daran, Informationen zu erschließen, zu ordnen, aufzubereiten und allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung zu stellen – frei von kommerziellen Interessen. Der Zugang ist leicht, denn Bibliotheken findet man überall: An 2 600 Standorten gibt es schon heute 1,2 Millionen ständige BenutzerInnen. Ihnen stehen längst nicht mehr nur Bücher zur Verfügung: Die neuen Technologien bieten den lokalen Zugang zu weltweiten Informations- und Bildungsnetzen. Die neuen Formen der Kommunikation in den Öffentlichen Bibliotheken wirken zunehmender sozialer Isolation entgegen und verhindern ein Auseinanderdriften der Gesellschaft.

Eines muss klar sein: Bibliotheken machen nicht mehr das Gleiche wie bisher auf andere Art, sondern sie bieten eine Fülle von zusätzlichen Leistungen an – als Zentren für Bildung, Kultur, Information und soziale Integration. Das ist nur möglich, wenn sie ausreichend Platz sowie genug Geld und qualifiziertes Personal bekommen.